Epidermis

Oberhaut. Sie besteht zu 90 % aus hornbildenden Zellen, sog. Keratinozyten, die von der Grenzschicht zur darunter gelegenen » Dermis an die Oberfläche wandern und dabei absterben. Dabei kommt es zu einer Verhornung, die für die Schutzfunktion der Haut verantwortlich ist.

Haltbarkeit (von Implantaten)

Moderne Implantate haben keine begrenzte Haltbarkeit und müssen daher nicht mehr – wie ältere Produkte – alle zehn Jahre gewechselt werden.

Hämatom

Bluterguss, Ansammlung von Blut außerhalb der Blutbahn im Gewebe. Es entsteht bei stumpfen Verletzungen (Zerplatzen kleinster Blutgefäße) oder bei Verletzung eines größeren Gefäßes.

Haptik

Lehre vom Tastsinn. Nach einer Augmentationsmastopexie ist die Art und Weise, wie sich die Brust anfühlt (Haptik), für die Natürlichkeit des Ergebnisses von entscheidender Bedeutung.

Histologie, histologisch

Zellkunde, die Zellkunde betreffend. Eine histologische Untersuchung dient dem Nachweis einer Gewebeart. Dabei wird eine Gewebeprobe in ganz dünne Scheiben geschnitten, mit verschiedenen Farben gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht. Bei der Brustverkleinerung sollte das entfernte Gewebe immer histologisch entfernt werden, um eine unentdeckte Krebserkrankung ausschließen zu können.

Hitze-Stress-Eiweiß

(engl. = heat shock protein – HSP) ist eine Ursache für die Kapselfibrose. In Abhängigkeit des Operationstraumas (starke Dehnung, Blutung etc.) schütten die Zellen des Wundbettes mehr oder weniger Hitze-Stress-Eiweiß aus, wogegen der Körper mit einer Autoimmunreaktion antwortet. Das Ergebnis ist die Kapselfibrose.

Implantathersteller

Zu den wichtigsten Implantatherstellerfirmen zählen Eurosilicone, Mentor, Mc Ghan, CUI, Polytech Silimed, Bess Arion, Sebbin, Nagor (diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit).

Implantathöhle

Raum, in welchen das Implantat eingebracht wird. Die Implantathöhle wird vom Operateur geschaffen und soll ganz genau mit dem Quer- und Längsdurchmesser des Implantates übereinstimmen.

Implantathülle

Material, das den Inhalt der Brustimplantate umhü̈llt. Diese Hü̈lle ist bei allen Implantaten aus Silikon, kann aber verschieden beschichtet werden (Polyurethan, Silikon etc.).

Implantatpass

„Ausweis“ der Brustimplantate. Jede Patientin muss von ihrem behandelnden Arzt dieses Dokument ausgehändigt bekommen, in welchem Datum der OP und die exakte Produktbeschreibung des verwendeten Implantates vermerkt sind.

Implantatrotation

Wird die Implantathöhle zu groß gemacht bzw. die operierte Brust nicht geschont, besteht die Gefahr, dass sich Implantate drehen. Rotierte anatomische Implantate sind erkennbar, zur Korrektur muss operiert werden.

Implantatruptur

Wenn die äußere Hülle eines Brustimplantates beschädigt ist, spricht man von einer Implantatruptur. Eine Implantatruptur ist insbesondere bei Implantaten mit kohäsivem Gel in der MRMammografie nicht immer erkennbar. Der Fachausdruck fü̈r das morphologische Substrat einer beschädigten Kapsel lautet „Linguini-Zeichen“. Bei geringen Kapselfibrosen bewirkt die Schrumpfung der Kapsel eine Faltenbildung der Implantathülle, die in der Bildgebung leicht mit einem „Linguini- Zeichen“ verwechselt wird.

Indikationsstellung

Festlegung der Gründe, die die Durchführung einer Operation rechtfertigen. Eine Operation ist dann indiziert, wenn sie vom behandelnden Arzt als medizinisch notwendig oder gerechtfertigt erachtet wird. Man spricht von der Operationsindikation.

Infektion

Keimbesiedelung. Es gibt bakterielle, virale und Pilzinfektionen. Die Ausbreitung einer Infektion auf den ganzen Körper mit zirkulierenden Keimen im Blut nennt man Sepsis.

Infektion, apathogene

Keimbesiedlung mit nichtkrankheitsauslösenden Erregern (Bakterien). Der häufigste apathogene Erreger ist Staphylococcus epidermidis, der u. a. Ursache einer Kapselfibrose sein kann.

Infektion, pathogene

Keimbesiedlung mit krankheitsauslösenden Erregern (Bakterien). Sie erfordert die Verabreichung von Antibiotika und oft eine vorläufige Entfernung des Implantates.

Intrakutannaht

Nahttechnik, bei welcher der Faden innerhalb der Haut geführt wird. In der Ästhetischen Chirurgie verwendet man Intrakutannähte, um besonders schöne und zarte Narben zu erzielen.

Invasivität

Mit der Invasivität einer Operation wird das Ausmaß des Operationsumfangs bezeichnet, also wie groß die Wundhöhle ist, wie lang der Hautschnitt ist, etc. Eine minimal-invasive OP-Technik verwendet ganz kleine Hautschnitte. So ist beispielsweise eine endoskopische Gallenblasenentfernung weniger invasiv als die klassische, weil weit weniger Haut und Muskel durchtrennt werden.

ISO 9000 CE-zertifiziert

internationaler Qualitätsstandard. Wie bei allen Medizinprodukten sollte gerade bei der Verwendung von Brustimplantaten auf deren Eignung und Qualität geachtet werden. Sollten Sie sich im Ausland operieren lassen und das dort angebotene Produkt nicht kennen, vergewissern Sie sich unbedingt über dessen ISO-9000-Zertifizierung.

Kapillare

kleinstes Gefäß des Körpers. Durch die Eigenfetttransplantation werden neben Fettzellen auch Stammzellen (ADSC) eingebracht, die den AGF freisetzen, wodurch ein Wachstumsreiz für die Kapillaren entsteht, die daraufhin in das Empfängerbett einsprossen und die transplantierten Fettzellen mit Blut versorgen.

Kapsel, Kapselfibrose, Kapselfibroserate

Der Körper reagiert auf das Brustimplantat wie auf einen „Eindringling“. Er bildet eine dünne Bindegewebeschicht (= Kapsel), um ihn vom ü̈brigen Gewebe abzutrennen. Im Idealfall bleibt die Kapsel zart und dünn und ist nicht spürbar. In etwa 3 – 5 % der Fälle verdickt die Kapsel bzw. kann die Kapsel auch schrumpfen. Es entsteht eine Kapselfibrose. Die Kapselfibrose wird in vier Stadien unterteilt (Baker I – IV).

Kapselsprengung

nicht mehr zeitgemäße, konservative Methode, eine Kapselfibrose zu behandeln. Bei fortgeschrittener Kapselfibrose (Baker III und IV) kann durch massiven äußeren Druck die rigide Kapsel mehrfach „gebrochen“ werden. Obwohl die Fragmente nicht entfernt werden, fühlt sich die behandelte Brust nicht mehr so hart an wie vorher. Die Rezidivrate ist jedoch hoch (50 %).

Kochsalzlösung (NaCl-Lösung)

Wasser, dem Kochsalz mit einem Volumenanteil von 0,9 % beigemengt wird. Diese Konzentration entspricht der Volumenkonzentration der menschlichen Körperflüssigkeiten. Daher ist die Kochsalzlösung ein idealer Volumenersatz, weil sie beim Eintritt ins Gewebe völlig reaktionslos aufgenommen werden kann. Nach der Brustkrebsdiskussion in den USA in den 1990er Jahren wurden für die Brustvergrößerung nur noch kochsalzgefüllte Implantate zugelassen. Erst seit 2006 sind silikongelgefüllte Implantate in den USA wieder zugelassen.