Infektion, apathogene

Keimbesiedlung mit nichtkrankheitsauslösenden Erregern (Bakterien). Der häufigste apathogene Erreger ist Staphylococcus epidermidis, der u. a. Ursache einer Kapselfibrose sein kann.

Infektion, pathogene

Keimbesiedlung mit krankheitsauslösenden Erregern (Bakterien). Sie erfordert die Verabreichung von Antibiotika und oft eine vorläufige Entfernung des Implantates.

Intrakutannaht

Nahttechnik, bei welcher der Faden innerhalb der Haut geführt wird. In der Ästhetischen Chirurgie verwendet man Intrakutannähte, um besonders schöne und zarte Narben zu erzielen.

ISO 9000 CE-zertifiziert

internationaler Qualitätsstandard. Wie bei allen Medizinprodukten sollte gerade bei der Verwendung von Brustimplantaten auf deren Eignung und Qualität geachtet werden. Sollten Sie sich im Ausland operieren lassen und das dort angebotene Produkt nicht kennen, vergewissern Sie sich unbedingt über dessen ISO-9000-Zertifizierung.

Kapsel, Kapselfibrose, Kapselfibroserate

Der Körper reagiert auf das Brustimplantat wie auf einen „Eindringling“. Er bildet eine dünne Bindegewebeschicht (= Kapsel), um ihn vom ü̈brigen Gewebe abzutrennen. Im Idealfall bleibt die Kapsel zart und dünn und ist nicht spürbar. In etwa 3 – 5 % der Fälle verdickt die Kapsel bzw. kann die Kapsel auch schrumpfen. Es entsteht eine Kapselfibrose. Die Kapselfibrose wird in vier Stadien unterteilt (Baker I – IV).

Kapselsprengung

nicht mehr zeitgemäße, konservative Methode, eine Kapselfibrose zu behandeln. Bei fortgeschrittener Kapselfibrose (Baker III und IV) kann durch massiven äußeren Druck die rigide Kapsel mehrfach „gebrochen“ werden. Obwohl die Fragmente nicht entfernt werden, fühlt sich die behandelte Brust nicht mehr so hart an wie vorher. Die Rezidivrate ist jedoch hoch (50 %).

Keloid, Narbenkeloid

überschießende, wulstartige oder sogar knotige Narbenbildung, die soweit fortgeschritten ist, dass die Grenzen der Schnittführung überschritten wurden (Gegensatz zu hypertropher Narbe).

Kochsalzlösung (NaCl-Lösung)

Wasser, dem Kochsalz mit einem Volumenanteil von 0,9 % beigemengt wird. Diese Konzentration entspricht der Volumenkonzentration der menschlichen Körperflüssigkeiten. Daher ist die Kochsalzlösung ein idealer Volumenersatz, weil sie beim Eintritt ins Gewebe völlig reaktionslos aufgenommen werden kann. Nach der Brustkrebsdiskussion in den USA in den 1990er Jahren wurden für die Brustvergrößerung nur noch kochsalzgefüllte Implantate zugelassen. Erst seit 2006 sind silikongelgefüllte Implantate in den USA wieder zugelassen.

kohäsiv

dickflüssig, zäh. Implantate mit kohäsivem Silikongel unterscheiden sich von solchen mit flüssigem Silikongel darin, dass bei Verletzung der Implantathülle der Inhalt nicht ausrinnt. Die Vernetzung der Silikonpartikel bei diesen modernen Fabrikaten lässt die Struktur des Implantates einem „Gummibärchen“ ähneln. Die Form ist beständiger, und bei einer Verletzung der Hü̈lle tritt kein Silikon aus.

konservativ

im medizinischen Sprachgebrauch bedeutet konservativ nicht etwa das Gegenteil von progressiv oder modern, gemeint ist vielmehr das Gegenteil von „operativ“. Eine „konservative“ Therapie ist also eine Therapie, bei der nicht operiert wird. Ebenso wird bei einer „konservativen“ Maßnahme nichts in den menschlichen Körper eingebracht.

Kontaminierung, Kontamination

verseucht, infiziert, angesteckt. Brustimplantate können während der Operation durch das Hantieren mit krankheitsauslösenden oder nichtkrankheitsauslösenden Keimen kontaminiert werden.

Lungenröntgen, Thoraxröntgen

Röntgenuntersuchung der Lunge. Diese dient Allgemeinanästhesiezur Vorbereitung einer Operation in oder Sedoanalgesie. Sie kann bei Patientinnen unter 30 Jahren entfallen.

Magnet-Resonanz-Mammographie (MR-Mammographie)

Untersuchungsmethode der Brust mittels Magnet-Resonanz-Tomographen. Die Trefferquote der MR-Mammographie für Brustkrebs liegt bei 90 %. In Österreich ist die MR-Mammographie Chefarzt-pflichtig.

Mamillen-Areola-Komplex

Brustwarzen-Warzenhof-Bereich.

Mamma

weibliche Brust. Die Brust der Frau besteht aus Drüsenkörper (Glandula mammaria), Fettgewebe, Bindegewebssepten und der Brustwarze (Mamilla; Papilla mammae) einschließlich des Warzenhofs (Areola), dem sog. Mammilla-Areola- Komplex (MAK), liegt auf dem großen Brustmuskel (Pectoralis major) und erstreckt sich von der 2. bis zur 7. Rippe.

Mammographie, konventionell

Röntgenuntersuchung der Brust, die zum Aufspüren bösartiger Geschwülste der Brust dient. Die Trefferquote der konventionellen Mammographie liegt bei 50 %. Nach einer Brustvergrößerung kann die mammographische Untersuchung problemlos durchgeführt werden.

Mikrokalk

Begriff aus der Röntgenkunde. Brustkrebs lässt sich am Röntgenbild oft anhand von kleinen Kalkstippchen diagnostizieren, die im Fachjargon als Mikrokalk bezeichnet werden. Wenn im Rahmen einer Bruststraffung auch eine Eigenfetttransplantation zur Symmetrisierung und / oder Vergrößerung der Brüste durchgeführt wurde, kann es zu Verkalkungen kommen. Diese unterscheiden sich radiologisch jedoch deutlich von Mikrokalk, es sollte also zu keinen Verwechslungen kommen.

Nekrose

örtlich begrenzter Gewebetod. Eine Hautnekrose bezeichnet ein abgestorbenes Hautareal, eine Gewebenekrose bezeichnet abgestorbenes Gewebe. Die Hautnekrose kommt dann vor, wenn die Haut unter zu starker Spannung vernäht wird. Gewebenekrosen kommen dann vor, wenn die Blutversorgung des verbleibenden Gewebes unzureichend ist.

OP-Freigabe, Operationsfreigabe

vom Internisten oder Allgemeinmediziner durchgeführte Untersuchung, um die körperliche Eignung der Patientin für die Operation zu prüfen. Die OP-Freigabe wird nach Durchführung von Lungenröntgen, Blutuntersuchung (Blutbild) und EKG ausgestellt.

p.s.-Heilung

steht für „per secundam-Heilung“ (sekundäre Wundheilung). Eine Wunde heilt unter anderem dann p.s., wenn eine » Infektion vorliegt, die Haut der Wundränder geschädigt ist, die Wundränder unter zu starker Spannung stehen oder wenn es unmöglich ist, die Wunde zu verschließen. Die Narben werden zumeist breit und auffällig.

Pectoralis major, Pectoralis minor

großer und kleiner Brustmuskel. Die weibliche Brust liegt auf dem Pectoralis major, dem großen Brustmuskel. Der Pectoralis minor liegt unter dem Pectoralis major und ist deutlich kleiner.

periareolär

Die Areola ist die medizinische Bezeichnung für den Warzenhof. Man bezeichnet mit „periareolärem Zugang“ jene Methode, bei welcher die Implantate durch einen Schnitt um den Warzenhof in den Körper eingebracht werden.

Poland-Syndrom

eine angeborene Fehlbildung, die mit der Unterentwicklung einer Körperhälfte einhergeht und in unterschiedlichsten Ausprägungsformen in Erscheinung tritt. Wichtigstes Merkmal ist das teilweise oder vollständige Fehlen des großen Brustmuskels und der Brust.

Quadranten-Hypoplasie, -Aplasie

Es gibt angeborene Fehlbildungen, bei welchen ein oder mehrere Quadranten nur teilweise ausgebildet sind (Quadranten-Hypoplasie) oder aber vollständig fehlen (Quadranten-Aplasie).

Rekonvaleszenz

Genesung, Genesungszeit.