Hautlappen

medizinische Bezeichnung für ein Hautareal, das im Rahmen einer Operation vom darunterliegenden Gewebe abgetrennt und woandershin verlagert wird. Bei der Operationsplanung muss darauf geachtet werden, dass die Durchblutung der Haut gewährleistet ist, um Wundheilungsstörungen oder Hautnekrosen zu vermeiden. Um die Durchblutung der Haut möglichst wenig zu gefährden, müssen während der Operation zuführende Gefäße geschont und der Wundverschluss mit geringer Spannung durchgeführt werden.

Hautturgor

Eigenspannung der Haut. In jungen Jahren ist der Hautturgor hoch, mit der Erschlaffung des Bindegewebes und der elastischen Fasern nimmt er im Alter ab.

Histologie, histologisch

Zellkunde, die Zellkunde betreffend. Eine histologische Untersuchung dient dem Nachweis einer Gewebeart. Dabei wird eine Gewebeprobe in ganz dünne Scheiben geschnitten, mit verschiedenen Farben gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht. Bei der Brustverkleinerung sollte das entfernte Gewebe immer histologisch entfernt werden, um eine unentdeckte Krebserkrankung ausschließen zu können.

Indikationsstellung

Festlegung der Gründe, die die Durchführung einer Operation rechtfertigen. Eine Operation ist dann indiziert, wenn sie vom behandelnden Arzt als medizinisch notwendig oder gerechtfertigt erachtet wird. Man spricht von der Operationsindikation.

Infektion

Keimbesiedelung. Es gibt bakterielle, virale und Pilzinfektionen. Die Ausbreitung einer Infektion auf den ganzen Körper mit zirkulierenden Keimen im Blut nennt man Sepsis.

Intrakutannaht

Nahttechnik, bei welcher der Faden innerhalb der Haut geführt wird. In der Ästhetischen Chirurgie verwendet man Intrakutannähte, um besonders schöne und zarte Narben zu erzielen.

Invasivität

Mit der Invasivität einer Operation wird das Ausmaß des Operationsumfangs bezeichnet, also wie groß die Wundhöhle ist, wie lang der Hautschnitt ist, etc. Eine minimal-invasive OP-Technik verwendet ganz kleine Hautschnitte. So ist beispielsweise eine endoskopische Gallenblasenentfernung weniger invasiv als die klassische, weil weit weniger Haut und Muskel durchtrennt werden.

konservativ

im medizinischen Sprachgebrauch bedeutet konservativ nicht etwa das Gegenteil von progressiv oder modern, gemeint ist vielmehr das Gegenteil von „operativ“. Eine „konservative“ Therapie ist also eine Therapie, bei der nicht operiert wird. Ebenso wird bei einer „konservativen“ Maßnahme nichts in den menschlichen Körper eingebracht.

Lappenplastik

Wenn lebendes Gewebe von einer Körperstelle in eine andere eingebracht wird, spricht man von einer Lappenplastik. In der Plastischen Chirurgie werden Lappenplastiken zur Deckung von Gewebedefekten und zur Rekonstruktion von Körperteilen durchgeführt.

Lokalanästhesie

Örtliche Betäubung. Durch Injektion eines Lokalanästhetikums wird im operierten Gebiet Schmerzfreiheit erzielt.

Lokalanästhetikum

Arznei, die zur Schmerzausschaltung in eine Körperstelle eingebracht wird.

Lungenröntgen, Thoraxröntgen

Röntgenuntersuchung der Lunge. Diese dient Allgemeinanästhesiezur Vorbereitung einer Operation in oder Sedoanalgesie. Sie kann bei Patientinnen unter 30 Jahren entfallen.

Lymphdrainage

Besondere Massageform; sie dient hauptsächlich als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen. Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken.

Musculus latissimus dorsi

auch großer Rückenmuskel genannt, flächengrößter Muskel des Menschen, der vom Kreuzund Darmbein über die Dornfortsätze der Lendenund Brustwirbel durch die Achsel hindurch zum Oberarm zieht. Bei der Oberarmstraffung mit kurzer Schnittführung kann seine Ansatzsehne für die Verankerung des unteren Wundrandes verwendet werden.

Narbendehiszenz

Auseinanderweichen einer Narbe. Narbendehiszenz entsteht bei schwachem Bindegewebe, deshalb weichen die Wundränder auseinander, und es entsteht die typische verbreiterte, oft auch eingesunkene, dehiszente Narbe. Auch bei großer Spannung an den Wundrändern kann es zu verbreiterten Narben kommen. Funktionell ist die Narbendehiszens das anatomische Gegenteil des Narbenkeloids (die Narbe ist verdickt).

Narbenkeloid

verstärktes Narbenwachstum, das per definitionem die Grenzen der Schnittführung ü̈berschreitet. Gegensatz zu hypertropher Narbe, die zwar verdickt und wulstig sein kann, jedoch nicht größer als die Hautnarbe ist.

Nekrose

örtlich begrenzter Gewebetod. Eine Hautnekrose bezeichnet ein abgestorbenes Hautareal, eine Gewebenekrose bezeichnet abgestorbenes Gewebe. Die Hautnekrose kommt dann vor, wenn die Haut unter zu starker Spannung vernäht wird. Gewebenekrosen kommen dann vor, wenn die Blutversorgung des verbleibenden Gewebes unzureichend ist.

Nervus cutaneus antebrachii medialis

sensibler Hautnerv, der die Innenseite des Unterarms sensibel versorgt. Sein Verlauf macht ihn bei der Oberarmstraffung mit langer Narbe leicht verletzlich, weshalb man bei der Operation besonders auf ihn Acht geben muss.

OP-Freigabe, Operationsfreigabe

vom Internisten oder Allgemeinmediziner durchgeführte Untersuchung, um die körperliche Eignung der Patientin für die Operation zu prüfen. Die OP-Freigabe wird nach Durchführung von Lungenröntgen, Blutuntersuchung (Blutbild) und EKG ausgestellt.

p.s.-Heilung

steht für „per secundam-Heilung“ (sekundäre Wundheilung). Eine Wunde heilt unter anderem dann p.s., wenn eine » Infektion vorliegt, die Haut der Wundränder geschädigt ist, die Wundränder unter zu starker Spannung stehen oder wenn es unmöglich ist, die Wunde zu verschließen. Die Narben werden zumeist breit und auffällig.

pathologisch

krankhaft (verändert). Ein Organ funktioniert pathologisch, wenn es nicht oder schlecht arbeitet. Ein Befund ist pathologisch, wenn er auf eine krankhafte Veränderung hinweist.

physiologisch

die Lebensvorgänge im Organismus betreffend. Im medizinischen Sprachgebrauch wird physiologisch aber im Sinne von gesund und normal funktionierend verwendet. Physiologische Laborwerte bedeuten, dass die Befunde in Ordnung sind, ein Organ funktioniert physiologisch, wenn es gesund ist, Gegensatz zu pathologisch (krankhaft).