Lappenplastik, gestielte

Unter Lappenplastik versteht man einen Gewebetransfer, dessen Durchblutung am Ursprungsort des Lappens verbleibt. Beim Stirnlappen wird die Haut der Stirn nach unten geklappt, die Durchblutung erfolgt über die Blutgefäße der Nasenwurzel (Gefäßstiel). Bei der im Mittelalter durchgeführten Lappenplastik von Tagliacozzi wurde der Oberarm zur fehlenden Nase gebracht, ein Hautareal umschnitten, zur Nase geformt und im Gesicht eingenäht. Die Durchblutung erfolgte anfangs nur durch die Haut des Oberarmes, der für drei Wochen in dieser unangenehmen Position verbleiben musste. Während der Einheilungsphase wurde die neue Nasenhaut zunehmend auch von der Gesichtsregion durchblutet, sodass nach drei Wochen die Durchblutungsquelle (Stiel) des Lappenursprungs (Oberarm) durchtrennt werden konnte. Nunmehr wurde die transferierte Haut nur noch vom Empfängerbett (Gesicht) mit Blut versorgt.

Lateral shift

engl. seitliche Verschiebung; Operationsmethode, die zur Verkleinerung der Nasenprojektion dient. Der Flügelknorpel wird im Bereich des Domes mit einer Matratzennaht auf Kosten der Länge zur Seite gezwungen. Dadurch verringert sich die Strecke zwischen Nasenspitze und Nasenbasis (Projektion).

Lepra, lepröse Nase

Bei schlechter Immunlage vermehren sich die Leprabakterien ungehindert. Bei den Leprakranken kann es zu Einbrüchen des Nasenrückens kommen, weil die Milliarden Bakterien, die sich in der Nasenscheidewand befinden, durch ihren Stoffwechsel die Durchblutung des Septumknorpels zum Erliegen bringen und dieser abstirbt. Der Knorpel verflüssigt sich, wird abgebaut und der Nasenrücken bricht ein.

Lokalanästhesie

Örtliche Betäubung. Durch Injektion eines Lokalanästhetikums wird im operierten Gebiet Schmerzfreiheit erzielt.

Lokalanästhetikum

Arznei, die zur Schmerzausschaltung in eine Körperstelle eingebracht wird.

Lungenröntgen, Thoraxröntgen

Röntgenuntersuchung der Lunge. Diese dient Allgemeinanästhesiezur Vorbereitung einer Operation in oder Sedoanalgesie. Sie kann bei Patientinnen unter 30 Jahren entfallen.

Lymphdrainage

Besondere Massageform; sie dient hauptsächlich als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen. Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken.