ADSC

engl. „adipose derived stem cells“, im Fettgewebe vorkommende mesenchymale » Stammzellen. ADSC wurden 2001 von Zuk entdeckt und werden seither zunehmend in der Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt. ADSC werden gemeinsam mit Fett entnommen und in die gewünschte Körperregion eingebracht, wo sie die Einheilung der Fettzellen unterstützen oder sich in andere Zelltypen verwandeln können. ADSC besitzen einerseits die Fähigkeit der asymmetrischen Zellteilung und andererseits die Fähigkeit, sich in Abhängigkeit der Umgebung (Nische) in verschiedene Zelltypen auszudifferenzieren, sogar in Zellen, die aus einer anderen Stammzelllinie herrühren (z. B. Hautzellen).

AGF

engl. „angiogenic growth factor“; wird nach einer Eigenfetttransplantation von ADSC freigesetzt, wodurch das Einsprossen von Kapillaren gefördert wird.

Akne

oft langanhaltende (= chronische), entzündliche Hauterkrankung, die vor allem das Gesicht, aber auch Dekolleté und Rücken betrifft. Entgegen der früher weitverbreiteten Meinung, dass es sich bei der Akne um ein rein kosmetisches Problem von pubertierenden Jugendlichen handelt, weiß man heute, dass diese Hauterkrankung in jedem Lebensalter auftreten kann. Man unterscheidet je nach Schwere der Erkrankung Akne comedonica (Comedo = Mitesser), Akne pustulosa (Pustel = mit Eiter gefülltes Bläschen), Akne papulosa (Papel = kleiner Knoten) und Mischformen. Neben der ursächlichen Entzündungsreaktion kann Akne auch durch Hormone (z. B. männliche Sexualhormone = Androgene, » Kortison), langfristige UV-Bestrahlung, mechanische Irritationen mit stärkerer Ver hornung der Oberhaut und Vergiftungen mit Halogenen (Chlorakne) ausgelöst oder verschlechtert werden.

Anamnese

Erhebung der Krankengeschichte. In einem Gespräch stellt der Arzt der Patientin Fragen nach früheren oder chronischen Vorerkrankungen, Operationen und anderen Eingriffen sowie nach Medikamenten und Allergien.

anästhesierende Creme

Anästhesie = Schmerzausschaltung. Am häufi gsten wird eine Creme verwendet, die Lidocain und Prilocain enthält (EMLA-Creme®). Diese sollte eine Stunde vor dem geplanten Eingriff aufgetragen und mit einer Plastikfolie bedeckt werden, um eine größere Eindringtiefe und bessere Wirksamkeit zu gewährleisten. Dabei ist naturgemäß auf allenfalls bestehende Allergien der PatientenInnen zu achten.

Antisepsis

Maßnahmen, die zur Erzielung der Keimfreiheit notwendig sind. In der modernen Medizin wird eine Operation unter sterilen Bedingungen durchgeführt, das geschieht durch Behandlung der operierten Areale mit keimtötenden Medikamenten (Alkohol, Jod etc.).

Aspirat

medizinischer Fachbegriff, der den Inhalt einer Spritze bezeichnet, mit welcher etwas abgesaugt (= aspiriert) wurde. Bei der Eigenfetttransplantation besteht das Aspirat aus körpereigenem Fett, Gewebeflüssigkeit, Lokalanästhetikum (wird vor der Entnahme in das Spendergebiet injiziert) und dem gefäßverengenden Zusatz im Lokalanästhetikum (Suprarenin®).

Asymmetrie

Gegenteil von Symmetrie, Ungleichheit. Die Körperhälften eines Menschen sind nie vollständig symmetrisch.

Augenringe

Mit diesem Begriff bezeichnet man sowohl diesichtbare Dunkelfärbung der Haut im inneren Bereich der Unterlider (rein optische Augenringe) als auch die typische Vertiefung des Gewebes entlang des Unterrandes der knöchernen Augenhöhle, die durch Tränensäcke und/oder ein abgesunkenes » Mittelgesicht (vertiefte Augenringe) hervorgerufen werden.

Bio-Laser

Es handelt sich dabei um monochromatisches Licht niedriger Intensität mit einer Wellenlänge im nahen Infrarotbereich. Im Rahmen umfangreicher Studien wurde gezeigt, dass der Bio-Laser vor allem bei gealterten und vorgeschädigten Zellen wirksam ist. Er fördert die » Zellteilung, stimuliert die Produktion von » Kollagen, erhöht die Hautdurchblutung und repariert durch » freie Radikale entstandene Schäden der Erbsubstanz. Diese Effekte beruhen auf der Stimulation der Energie liefernden Prozesse in den Mitochondrien („Kraftwerke der Zelle“) und sind besonders stark in hyaluronsäurereicher Haut ausgeprägt. Die Behandlung mit dem Bio-Laser eignet sich daher in Kombination mit der Anwendung von » Hyaluronsäure besonders gut zur » skin rejuvenation.

biologisches Alter

Beim Alter eines Menschen wird unterschieden zwischen dem biografischen und dem biologischen Alter. Das biografische Alter ist die geläufige zeitliche Altersangabe, die sich nach dem Geburtsdatum errechnet, z. B. ist jemand „65 Jahre alt“. Dagegen ist mit dem biologischen Alter der Zustand des Körpers gemeint, der normalerweise einem bestimmten Alter ungefähr entspricht. Für die Planung einer Operation ist natürlich das biologische Alter entscheidend.

Botox (BTX)

Botox® ist ein eingetragenes Markenzeichen der Firma Allergan für ein Medikament, das Botulinumtoxin (abgekürzt BTX) enthält. Im alltäglichen Sprachgebrauch hat sich der Markenname als Synonym für alle auf dem Markt erhältlichen BTX-enthaltenden Medikamente durchgesetzt.

Brava-Methode

die vom US-Amerikaner Roger Khouri entwickelte Methode der Brustvergrößerung mit Eigenfett, mit der die zu vergrößernde Brust vor der Transplantation mit einer Plastik-Saugglocke aufgedehnt wird. Die Brust wird von der Saugglocke hermetisch umschlossen und durch Anlegen von Vakuum nach und nach ausgedehnt (dauert zwei bis drei Wochen). Durch die Ausdehnung wird mehr Platz für die zu transplantierenden Fettzellen geschaffen, in die Fett eingebracht werden kann.

Bunny lines

engl. bunny „Häschen”, line „Linie“ (oder in diesem Fall Falte). Bunny lines sind jene Querfältchen, die sich bei manchen Menschen vor allem beim Lachen am Nasenrücken bilden.

Chronoageing

endogene Hautalterung. Bezeichnet jene Form der Hautalterung, die mit heutigen Möglichkeiten nicht oder fast nicht beeinfl usst werden können und ist das Gegenteil des » Photoageingexogene Hautalterung). Es kommt dabei zu einer Gewebeverminderung („Atrophie“), zu einer Reduktion der Durchblutung, Abnahme der Zahl der » Hautanhangsgebilde (Haare, Schweißdrüsen, Talgdrüsen). Da viele Menschen dazu neigen, ihren Körper fast zur Gänze der Sonne auszusetzen, findet man Haut, die ausschließlich endogene Alterung aufweist, oft nur unter den Achseln und in der Leiste.

Depot

franz. für Lager, Lagerstätte, Ablagerung.

Dermis

Mittelhaut, Lederhaut. Die Dermis enthält Kollagenfasern und elastische Fasern. Darüber hinaus sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in die Lederhaut eingeflochten. Die Hautdrüsen und Haarwurzeln liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut, und die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich ebenfalls in dieser Schicht. Die elastischen Fasern sind für die Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Haut verantwortlich. Im Alter lässt diese Elastizität stark nach. Man unterscheidet in der Dermis zwei Schichten. Das Stratum papillare und das Stratum reticulare.

Diffusion, diffundieren

in der Medizin ist damit das Verteilen von Flüssigkeit im Gewebe gemeint.

Downtime

engl. für Stillstandszeit, Ausfallzeit, Abstellzeit. Jene Zeit, die ein/eine PatientIn braucht, um nach einem Eingriff wieder arbeitsfähig zu sein (Abheilungszeit) » Rekonvaleszenz, Rekonvaleszenzzeit.

Eigenfetttransplantation

Verpflanzung von körpereigenem Fett von einer Körperstelle in eine andere. Erster Bericht aus dem Jahr 1893. Seit 1990 durch den US-Amerikaner Sydney Coleman weltweit populär gemacht. Die Eigenfetttransplantation ist eines der spannendsten Forschungsgebiete Plastischer Chirurgie, insbesondere seit dem Jahr 2001, als von Zuk im » Aspirat » Stammzellen entdeckt wurden. Die Eigenfetttransplantation wird in der ästhetischen Chirurgie erfolgreich zur Gesichtsverjüngung (z. B. » Augenringe, » Nasolabialfalten, Lippen), weiters zur Korrektur äußerer Schamlippen und in jüngster Zeit immer mehr auch zur Brustvergrößerung eingesetzt. In der rekonstruktiven Chirurgie wird sie zum Auffüllen von Gewebedefekten, zum Ergänzen von Brustrekonstruktionen, zum Verbessern von Narben, von strahlengeschädigter Haut u. v. m. eingesetzt.

Ektoderm

äußeres Keimblatt. Begriff aus der » Embryologie. In der 3. Schwangerschaftswoche nimmt der menschliche Embryo eine charakteristische Form und Struktur an, die einem dreischichtigen Blatt ähnelt. Das äußere Keimblatt nennt man Ektoderm (griech. ekto = außen, derm = Blatt). Aus dem Ektoderm entstehen in weiterer Folge u. a. die Haut, die » Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel) und das Zentrale Nervensystem.

Ekzem

Als Ekzem werden trockene, schuppende, meist auch juckende Hautstellen bezeichnet.

Elastizitätsverlust

Nachlassen der Spannkraft des Gewebes. Dafür sind vor allem die verminderte Wasserbindungsfähigkeit, eine Reduktion der elastischen Kollagenfasern und eine durch UV-Licht bedingte Verquellung dieser Fasern verantwortlich.

Embryologie

Lehre der Entwicklungsbiologie der befruchteten Eizelle.

emotionales Schwitzen

eine Form der Schweißabgabe, die nicht durch körperliche Anstrengung, sondern durch Gefühle bedingt ist. Meist spielt Stress eine wichtige Rolle.