Kallus

Knochenneubildung. Wenn Knochen bricht oder gebrochen wird, kommt es zur Knochenneubildung an den Bruchstellen. Diese Neubildung nennt man Kallus.

Kapillare

kleinstes Gefäß des Körpers. Durch die Eigenfetttransplantation werden neben Fettzellen auch Stammzellen (ADSC) eingebracht, die den AGF freisetzen, wodurch ein Wachstumsreiz für die Kapillaren entsteht, die daraufhin in das Empfängerbett einsprossen und die transplantierten Fettzellen mit Blut versorgen.

Kapsel, Kapselfibrose, Kapselfibroserate

Der Körper reagiert auf das Brustimplantat wie auf einen „Eindringling“. Er bildet eine dünne Bindegewebeschicht (= Kapsel), um ihn vom ü̈brigen Gewebe abzutrennen. Im Idealfall bleibt die Kapsel zart und dünn und ist nicht spürbar. In etwa 3 – 5 % der Fälle verdickt die Kapsel bzw. kann die Kapsel auch schrumpfen. Es entsteht eine Kapselfibrose. Die Kapselfibrose wird in vier Stadien unterteilt (Baker I – IV).

Kapselsprengung

nicht mehr zeitgemäße, konservative Methode, eine Kapselfibrose zu behandeln. Bei fortgeschrittener Kapselfibrose (Baker III und IV) kann durch massiven äußeren Druck die rigide Kapsel mehrfach „gebrochen“ werden. Obwohl die Fragmente nicht entfernt werden, fühlt sich die behandelte Brust nicht mehr so hart an wie vorher. Die Rezidivrate ist jedoch hoch (50 %).

Kavitation

physikalischer Begriff, den sich Dr. Zocchi „ausgeborgt“ hat, um den bei der Ultraschallassistierten-Fettabsaugung stattfindenden raschen Wechsel zwischen Implosion und Explosion zu definieren.

Keimdrüsen

Gonaden; von griech. gone (Geschlecht, Erzeugung, Same) und aden (Drüse). Beim männlichen Geschlecht wird die Gonade als Hoden, beim weiblichen Geschlecht als Eierstock bezeichnet.

Keloid, Narbenkeloid

überschießende, wulstartige oder sogar knotige Narbenbildung, die soweit fortgeschritten ist, dass die Grenzen der Schnittführung überschritten wurden (Gegensatz zu hypertropher Narbe).

Kilian-Teilresektion

Die nach Dr. Kilian benannte Methode der Septumkorrektur, bei welcher der deviierte Anteil einfach entfernt wird. Dadurch ist ein Rezidiv ausgeschlossen, jedoch geht der an sich wertvolle Knorpel verloren.

Klinefelter-Syndrom

angeborene chromosomale Anomalie beim Mann mit einem Chromosensatz von XXY (ein überschüssiges X-Chromosom). Die Folgen sind u. a. eine Fehlbildung oder ein völliges Fehlen der Hoden und die damit einhergehende reduzierte oder fehlende Testosteronproduktion. Daher ist der Östrogenspiegel relativ hoch und die Gynäkomastie bei diesem Syndrom sehr häufig.

Klitoris

„Kitzler“; dem Penis entsprechendes erektiles Teil des weiblichen Genitals. Enthält zwei Schwellkörper, die sich zu der schleimhautüberzogenen, an Nervenendkörperchen reichen Glans clitoridis (= vordere Verdickung des Kitzlers) vereinigen.

Klitorisvorhaut

die » Klitoris bedeckende Hautfalte, die sie schützt.

Knorpelspangen

Siehe Struts.

Kochsalzlösung (NaCl-Lösung)

Wasser, dem Kochsalz mit einem Volumenanteil von 0,9 % beigemengt wird. Diese Konzentration entspricht der Volumenkonzentration der menschlichen Körperflüssigkeiten. Daher ist die Kochsalzlösung ein idealer Volumenersatz, weil sie beim Eintritt ins Gewebe völlig reaktionslos aufgenommen werden kann. Nach der Brustkrebsdiskussion in den USA in den 1990er Jahren wurden für die Brustvergrößerung nur noch kochsalzgefüllte Implantate zugelassen. Erst seit 2006 sind silikongelgefüllte Implantate in den USA wieder zugelassen.

kohäsiv

dickflüssig, zäh. Implantate mit kohäsivem Silikongel unterscheiden sich von solchen mit flüssigem Silikongel darin, dass bei Verletzung der Implantathülle der Inhalt nicht ausrinnt. Die Vernetzung der Silikonpartikel bei diesen modernen Fabrikaten lässt die Struktur des Implantates einem „Gummibärchen“ ähneln. Die Form ist beständiger, und bei einer Verletzung der Hü̈lle tritt kein Silikon aus.

Kollagen

ein von Bindegewebszellen (Fibroblasten) produziertes Eiweiß, das vor allem in der » Dermis vorkommt und der Haut als Stützstruktur dient. Wurde früher aus tierischem Gewebe gewonnen und als » Filler verwendet.

kompetitive Hemmung

medizinische Bezeichnung eines biochemischen Vorganges, bei welchem eine Organfunktion durch vermehrte Belastung ihre Effektivität einbüßt. Wenn beispielsweise die Leber pro Stunde eine gewisse Menge an Alkohol abbauen kann, bewirkt die gleichzeitige Einnahme eines Medikaments, dass der Alkohol länger braucht, um abgebaut zu werden, und andererseits wirkt das Medikament stärker und länger. Beide Stoffe, Alkohol und das Medikament, „konkurrieren“ miteinander, um von den Leberzellen abgebaut zu werden, die jedoch eine gewisse Entgiftungsgeschwindigkeit nicht überschreiten können. Somit besteht zwischen beiden Substanzen eine kompetitive Hemmung.

Kompressionswäsche

eng anliegendes, trikotartiges Kleidungsstück, das nach der Fettabsaugung getragen werden soll. Ziel ist die Verhinderung bzw. Reduktion von Hämatomen und die Unterstützung der Haut, sich den neuen Volumenverhältnissen anzupassen.

konservativ

im medizinischen Sprachgebrauch bedeutet konservativ nicht etwa das Gegenteil von progressiv oder modern, gemeint ist vielmehr das Gegenteil von „operativ“. Eine „konservative“ Therapie ist also eine Therapie, bei der nicht operiert wird. Ebenso wird bei einer „konservativen“ Maßnahme nichts in den menschlichen Körper eingebracht.

Kontaminierung, Kontamination

verseucht, infiziert, angesteckt. Brustimplantate können während der Operation durch das Hantieren mit krankheitsauslösenden oder nichtkrankheitsauslösenden Keimen kontaminiert werden.

Korrekturvektor

Richtung, in welche das Gewebe beim Face-Lifting repositioniert (verlagert im Sinne von angehoben) wird. Beim Wangen-Lifting wird nach schräg oben und außen repositioniert, beim Stirn-Lifting senkrecht nach oben, beim Hals-Lifting seitlich.

Korsett-Technik

Die vom US-Amerikaner Joel Feldmann geschaffene Operationstechnik, mit der das Hals-Lifting revolutioniert wurde. Durch Vereinigung der einander zugekehrten Ränder des » Platysmas entsteht eine bandartige Struktur, die beim Straffen des » SMAS eine echte Aufwärtsbewegung des Halses bewirkt.

Kortison

ein in der Nebenniere gebildetes (Stress-)Hormon, das als Medikament eingesetzt wird und das Immunsystem beeinfl ussen kann. » Immunmodulatoren.

Krähenfüße

umgangssprachliche Bezeichnung für Fältchen am seitlichen Rand der Augenhöhle. Auch als Lachfältchen bezeichnet.