Lappenplastik

Wenn lebendes Gewebe von einer Körperstelle in eine andere eingebracht wird, spricht man von einer Lappenplastik. In der Plastischen Chirurgie werden Lappenplastiken zur Deckung von Gewebedefekten und zur Rekonstruktion von Körperteilen durchgeführt.

Lappenplastik, gestielte

Unter Lappenplastik versteht man einen Gewebetransfer, dessen Durchblutung am Ursprungsort des Lappens verbleibt. Beim Stirnlappen wird die Haut der Stirn nach unten geklappt, die Durchblutung erfolgt über die Blutgefäße der Nasenwurzel (Gefäßstiel). Bei der im Mittelalter durchgeführten Lappenplastik von Tagliacozzi wurde der Oberarm zur fehlenden Nase gebracht, ein Hautareal umschnitten, zur Nase geformt und im Gesicht eingenäht. Die Durchblutung erfolgte anfangs nur durch die Haut des Oberarmes, der für drei Wochen in dieser unangenehmen Position verbleiben musste. Während der Einheilungsphase wurde die neue Nasenhaut zunehmend auch von der Gesichtsregion durchblutet, sodass nach drei Wochen die Durchblutungsquelle (Stiel) des Lappenursprungs (Oberarm) durchtrennt werden konnte. Nunmehr wurde die transferierte Haut nur noch vom Empfängerbett (Gesicht) mit Blut versorgt.

Laser-Peeling, CO2

auch Laser-Resurfacing genannt. Eine Form der Laserbehandlung, die Gewebe schichtweise abträgt (Peeling) und gleichzeitig durch Erwärmung der » Dermis zu einer ausgeprägten Straffung der Haut führt. Wird zur Behandlung von Falten und Narben eingesetzt.

Laser-Peeling, fraktioniert

eine Variante des CO2-Laser-Peelings, bei der der Laser nicht flächenhaft, sondern mittels Scanner punktförmig einwirkt. Dadurch kommt es zu einer schwächeren Erwärmung der » Dermis und zu kürzeren Abheilungszeiten (» Downtime).

Lateral shift

engl. seitliche Verschiebung; Operationsmethode, die zur Verkleinerung der Nasenprojektion dient. Der Flügelknorpel wird im Bereich des Domes mit einer Matratzennaht auf Kosten der Länge zur Seite gezwungen. Dadurch verringert sich die Strecke zwischen Nasenspitze und Nasenbasis (Projektion).

Laxativa

Abführmittel; Bei einer » Bauchdeckenstraffung ist es ratsam, die OP in möglichst entleertem Zustand durchzuführen, damit die Straffungsoperation durch einen gefüllten Bauch nicht erschwert wird bzw. damit etwaige Raffnähte leichter gesetzt werden können. Zu diesem Zweck werden 24 Stunden vor der Operation milde Abführmittel eingenommen, und die Nahrungsaufnahme wird auf ein Minimum reduziert.

Lepra, lepröse Nase

Bei schlechter Immunlage vermehren sich die Leprabakterien ungehindert. Bei den Leprakranken kann es zu Einbrüchen des Nasenrückens kommen, weil die Milliarden Bakterien, die sich in der Nasenscheidewand befinden, durch ihren Stoffwechsel die Durchblutung des Septumknorpels zum Erliegen bringen und dieser abstirbt. Der Knorpel verflüssigt sich, wird abgebaut und der Nasenrücken bricht ein.

Leydig’sche Zwischenzellen

Zellen im Hoden, die Testosteron produzieren.

LH (Luteinisierendes Hormon)

auch Lutropin genannt, wichtiges Hypophysenhormon, das beim Mann für die Reifung der unreifen Samenzellen (Spermatiden) zu reifen Samenzellen (Spermien) verantwortlich ist und bei der Frau für den Eisprung und die Gelbkörperbildung.

Libido

Sexualtrieb, der Wunsch, Geschlechtsverkehr zu haben. Die Libido ist in Abhängigkeit von spezifischen Sexualhormonen starken Schwankungen unterworfen.

Lidbändchen

kleine, straffe, sehnenartige Bindegewebsstränge, die den inneren und den seitlichen Augenwinkel am Knochen fixieren. Altersbedingte Lockerung der Lidbändchen kann zu einem Ektropium führen. Bei der Canthopexie wird das seitliche Lidbändchen gestrafft, bei der Canthoplastik nach oben hin neu positioniert.

Linea alba

anatomische Bezeichnung für die sehnenartige Verbindung der inneren Ränder der » Rektusscheide, die sich vom Rippenbogen bis zur Schambeinfuge erstreckt.

Lipektomie

Fettentfernung. Im Rahmen der ästhetischen Augenlidchirurgie wird damit die Entfernung der Tränensäcke oder der hervortretenden Fettkörper an den Oberlidern bezeichnet. Die Lipektomie ist in der modernen Augenlidchirurgie nur sehr selten indiziert.

Lipom

Fettgewebstumor, gutartige Fettgewebsgeschwulst, kann mitunter sehr groß werden.

Lipomastie

= Pseudogynäkomastie.

Lokalanästhesie

Örtliche Betäubung. Durch Injektion eines Lokalanästhetikums wird im operierten Gebiet Schmerzfreiheit erzielt.

Lokalanästhetikum

Arznei, die zur Schmerzausschaltung in eine Körperstelle eingebracht wird.

Lungenröntgen, Thoraxröntgen

Röntgenuntersuchung der Lunge. Diese dient Allgemeinanästhesiezur Vorbereitung einer Operation in oder Sedoanalgesie. Sie kann bei Patientinnen unter 30 Jahren entfallen.

Lymphdrainage

Besondere Massageform; sie dient hauptsächlich als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen. Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken.